Immer wieder hören wir in unserer Praxis von unseriösen Angeboten an Verkäufer eines (gern auch teuren) Hauses. Da eröffnen sich die haarstäubendsten Geschichten. Man sagt immer, das könne einem selbst nicht passieren, aber Vorsicht, im Markt tummeln sich echt gewiefte Betrüger. Opfer sind in der Regel Verkäufer von Immobilien, Antiquitäten oder anderen Wertgegenständen, die den Kontakt zu potenziellen Käufern über die entsprechenden Immobilienportale suchen.
Die Täter suchen gezielt nach solchen Anzeigen und bauen telefonisch oder per E-mail Kontakt auf und zeigen großes Interesse am Kauf der Immobilie. Häufig geben Sie an, im Auftrag eines zahlungskräftigen Investors zu handeln, der seinen Sitz im Ausland hat. Die Opfer werden in teure europäische Metropolen (Mailand, Paris, Amsterdam usw.) eingeladen, da die Interessenten vorgeben, aus Termingründen nicht zu Ihrer Immobilie kommen zu können. Durch das Begleichen aller Unkosten wie Flug, Hotel usw. wird das Misstrauen der Opfer abgebaut. Vor Ort wird der Effekt durch selbstsicheres Auftreten und das Vorgeben eines luxuriösen Lebensstils noch verstärkt.
Ziel ist am Ende meistens, an Ihr Bargeld zu kommen, sei es durch glaubhafte Versicherung, über eine Provision einen 100-prozentigen Käufer zu vermitteln, der eben aus Termingründen gerade selbst nicht tätig werden kann, oder auch durch Vorgaukeln eines dringend notwendigen Sortentausches, ohne den das Geschäft nicht stattfinden kann. In der Regel sollen da Euro gegen Schweizer Franken getauscht werden. Es gibt viele Möglichkeiten und leider kommen täglich neue Ideen dazu.
In unserem täglichen Geschäft bleiben wir von solchen Angeboten verschont, weil sich die Schwindler diese Arbeit direkt sparen, da sie wissen, dass sie es hier ebenfalls mit Profis (nur von der anderen Seite) zu tun haben.
Wenn Sie aber selbst Ihre Immobilie oder etwas sonstig besonders Wertvolles verkaufen wollen, hier noch die wichtigsten Tipps gegen Betrugsversuche:
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie eine Kaufzusage ohne Objektbesichtigung erhalten.
- Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Kaufpreis nicht nur nicht verhandelt, sondern sogar noch „ohne Not“ erhöht wird.
- Lassen Sie sich auf keine (Vor-) Geschäfte im Ausland ein. (Sprachprobleme, Anzeigenerstattung, Gerichtsstand etc.)
- Auch wenn Sie nur einen ersten Kontakt hatten, erstatten Sie Anzeige. Sie helfen damit anderen.